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Historische Freizeitnutzung Isartal

Seit mehreren hundert Jahren versucht der Mensch, die wilde Isar zu regulieren, um sich vor Überschwemmungen zu schützen, Waren zu transportieren und die Wasserkraft zu nutzen. Doch bereits damals entdeckten viele den Erholungswert dieser besonderen Flusslandschaft: So ließ Kurfürst Carl Theodor 1789 den Englische Garten in den Isarauen anlegen. 1839 pflanzte Bürgermeister Jakob Bauer drei Bäume am Flaucher und begründete damit die erste städtische Parkanlage Münchens, die im Jahr 2014 ihren 175. Geburtstag feiert.

Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Isartal als Naherholungsgebiet für München und die angrenzenden Gemeinden fest etabliert. Der Bau der Isartalbahn (heute teilweise ein Radweg) und der Trambahnlinie bis Grünwald ermöglichte Ausflüge in die urwüchsige Flusslandschaft. Unterstützt vom Isartalverein erwarb die Landeshauptstadt München große Flächen am Ostufer der Isar zwischen Marienklause und Grünwalder Brücke, um sie als Erholungsraum für die Allgemeinheit zu erschließen. Viele der Spazierwege rund um die Menterschwaige sind also bereits über 100 Jahre alt!

Doch seit damals hat sich einiges verändert: Während vor 100 Jahren noch knapp 600.000 Menschen in München lebten, sind es aktuell fast 1,5 Millionen. Auch die angrenzenden Gemeinden sind um ein Vielfaches gewachsen. Der Ansturm der Erholungsuchenden hinterlässt Spuren in der Landschaft: Das Netz aus Wegen, Pfaden und Fahrspuren hat sich vervielfacht, und zum Spazierengehen oder Wandern sind viele andere Freizeitaktivitäten hinzugekommen. Trotz Sylvensteinspeicher und mehrerer Wehre ist die Isar bis heute nicht vollständig gezähmt. Gerade dieser Rest an Wildheit macht den Fluss und seine Auen so attraktiv.