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Rückbau illegaler Bauten

Spaß ohne Grenzen?

Immer wieder errichten Bikerinnen und Biker Hürden und Schanzen im Isartal, um bei luftigen Sprüngen ihre Geschicklichkeit zu erproben. Früher gab es den sogenannten „Bombenkrater“ am Isar-Ostufer bei Grünwald, aktuell befinden sich Schanzenanlage am Isar-Westufer bei Pullach und Schäftlarn. Solche Bauten können in den naturnahen Bereichen des FFH-Gebiets und Landschaftsschutzgebietes Isartal grundsätzlich nicht genehmigt werden. Der Bombenkrater wurde im März 2009 unter Protesten beseitigt. Die Anlagen bei Pullach und Schäftlarn sollen ebenfalls entfernt werden. Diese Aktivitäten stehen aber in keinem Zusammenhang mit dem Projekt „NaturErholung Isartal“.

Wenngleich derartig Bauten im Isartal aufgrund der Rechtslage nicht geduldet werden können, braucht niemand auf die Akrobatik mit dem Fahrrad zu verzichten, denn es stehen mehrere Dirtbike-Anlagen  im Münchner Raum zur Verfügung. Übrigens haben Städte und Gemeinden meist ein offenes Ohr für Initiativen im Bereich von Trendsportarten. Wer sich zusammenschließt und umsetzbare Vorschläge einreicht, hat oft Erfolg. Fragen Sie bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach!

Direkte und indirekte Schäden

Warum sind solche Anlagen im Isartal eigentlich ein Problem? Im Falle des Bombenkraters wurde der Boden durch das ständige Befahren verdichtet und Schäden an Baumwurzeln und -stämmen verursacht. Im unter Schutz gestellten Isartal sollte so etwas natürlich vermieden werden.

Ein weiteres Problem besteht in der Verkehrssicherungspflicht. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer müssen die Freizeitnutzerinnen und -nutzer entlang von Wegen zwar grundsätzlich nicht vor waldtypischen Gefahren wie Ast- oder Baumbruch bewahren. Bei öffentlich zugänglichen Bauwerken oder Einbauten in der freien Natur haben sie aber dafür zu sorgen, dass bei der Benutzung niemand zu Schaden kommt. Einerseits müssten also die Bauten selbst bezüglich ihrer Sicherheit technisch abgenommen und regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Andererseits müssten im Ernstfall morsche Äste und alte Bäume entfernt werden, um zu garantieren, dass niemand verletzt wird.

Würden Sie es als Eigentümerin oder Eigentümer akzeptieren, wenn jemand auf Ihrem Grundstück illegal Bauten errichten würde und Sie dann auch noch für die Sicherung des Geländes verantwortlich wären? Und können Sie nachvollziehen, dass der Verlust von alten Bäumen und stehendem Totholz die Lebensbedingungen vieler Arten wie Spechte, Fledermäuse und holzbewohnenden Käfer, die im Isartal geschützt werden sollen, massiv einschränken würde?