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Gelbbauchunke

Wichtig für die Gelbbauchunke sind besonnte, vegetationsarme und auch zeitweise austrocknende flache Klein- und Kleinstgewässer als auch Wälder, dichtere Pflanzenbestände und feuchte Landverstecke.

Lebensraum im Isartal

In Bayern ist die Gelbbauchunke noch verbreitet, sie ist im Norden jedoch deutlich seltener als im Süden. Die bedeutendsten Vorkommen befinden sich südlich der Donau.

Die Gelbbauchunke kommt auf vegetationsarmen/vegetationsfreien Standorten, insbesondere Rohbodenstandorte (ohne aktive Nutzung) vor. Im Isartal können dies neben natürlichen Lebensräumen z.B. Rangierbereiche und Fahrrinnen von forst- und landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder temporäre Wasserflächen auf wassergebundenen Fahrwegen sein. Darüber hinaus sind Stillgewässer im Auwaldbereich Lebensräume für Gelbbauchunken.

Verhalten und Nahrung

Die Gelbbauchunke verbringt etwa 30- 70% ihrer Aktivitätsphase am oder im Wasser und ist vorwiegend tagaktiv, insbesondere mittags und am frühen Abend. Sie überwintert bis zum April meist in Verstecken in einem Umkreis von wenigen hundert Metern um die Gewässer. Erwachsene Tiere sind sehr ortstreu. Jungtiere legen bei der Suche nach neuen Lebensräumen jedoch Wanderungen von bis zu vier Kilometern zurück.

Das Nahrungsspektrum ist vom jahreszeitlichen Angebot abhängig, jedes sich bewegende Objekt wird als Beute betrachtet, wenn es von der Größe her überwältigt werden kann. In Gewässern sind dies vorwiegend Insekten, die ins Wasser gefallen sind.

Fortpflanzung

Die Laichablage erfolgt von Mai bis Juli in sonnigen, nährstoffarmen und sehr flachen (Kleinst-)Gewässern (z. B. Pfützen, Wagenspuren, kleine Tümpel). Die älteren Jung- und die Alttiere benötigen im Sommer außerdem größere Gewässer mit anhaltender Wasserführung als Rückzugsraum. Zur Überwinterung dienen frostsichere Verstecke wie verlassene Nagerbauten.

Bis zu 100 Eier (meist nur zwischen 10 und 20 Eier) werden in der Regel an Wasserpflanzen, aber auch auf kahlen Gewässerboden gelegt; die Metamorphose der Kaulquappen dauert zwischen einem und zweieinhalb Monaten. Die Jungtiere sind die „Ausbreitungsstadien“ der Art, sie können bis über einen Kilometer weit wandern und erreichen im zweiten Jahr die Geschlechtsreife. Die Paarung erfolgt zwischen April und Juli in flachen, sonnenbeschienenen Kleingewässern, danach werden größere, sogenannte „Aufenthaltsgewässern“ aufgesucht. Ab August halten sich Gelbbauchunken in lichten Feuchtwäldern, Röhrichten, Wiesen, Weiden und Felder (sogenannte „Landlebensräume“) auf.

Die Fortpflanzungsperiode dauert von April bis August. Die Larven schlüpfen bei 15°C nach 10 Tagen, bei 30°C nach 65 Stunden. Die Embryonale Entwicklung dauert 5,2 bis 8 Tage. Die Gelbbauchunke kann ein Alter von 15 Jahren erreichen.

Gefährdung

Die natürlichen Lebensräume der Gelbbauchunke wurden bereits seit dem neunzehnten Jahrhundert durch die Gewässerverbauung und die Beseitigung von Feuchtgebieten weitgehend zerstört. Aber auch in ihren Ersatzlebensräumen war und ist die Gelbbauchunke noch zahlreichen Gefährdungen ausgesetzt: Absenkung des Grundwassers, Rekultivierung von Abbaustellen, Beseitigung von Kleinstrukturen haben ihre Bestände weiter zurückgehen lassen, so dass sie heute in Bayern als gefährdet gilt.