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Hintergrund des Projektes

Nachdem der Konflikt zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz im Isartal schon seit vielen Jahren besteht, herrscht dringender Handlungsbedarf. Im Jahr 2010 setzten sich Radsport- und Naturschutzverbände unter Federführung des Bürgermeisterbüros der Landeshauptstadt München und mit Einbindung des Landratsamtes München und staatlicher Behörden an einen Tisch und erarbeiteten die „Resolution zum Schutz des oberen Isartals “. Die unterzeichnenden Verbände und Behörden wiesen darin gemeinsam auf die Gefährdung des Isartals hin und riefen zum Erhalt dieses besonderen Lebensraums auf.

In Folge wurde  das BayernNetzNatur -Projekt „NaturErholung Isartal im Süden von München“ ins Leben gerufen. Unter der gemeinsamen Trägerschaft des Landkreises München und der Landeshauptstadt München nahm im April 2014 das vom Bayerischen Naturschutzfonds für drei Jahre geförderte Projekt seine Arbeit auf. Das Projekt endete im September 2017.

 

Ziele des Projekts

Ziel des Projektes war es, die Lebensräume und Arten im oberen Isartal zukünftig besser zu schützen. Freizeit- und Erholungsnutzungen sollen gelenkt, die Belastungen auf ein verträgliches Maß reduziert, Alternativangebote geschaffen und die Erholungsuchenden für ein verantwortliches Verhalten sensibilisiert werden. Zunächst standen die Sportarten Mountainbiken und Trail-Running im Fokus. Bei Bedarf sollen in Folge weitere Nutzergruppen einbezogen werden.
Was ist im Rahmen des Projektes passiert? Naturschutzbehörden, Gemeinden, Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Sport- und Naturschutzverbände arbeiteten gemeinsam an Lösungen, um in einem ersten Schritt die Belastung der Lebensräume durch das Mountainbiken und Trailrunning zu vermindern. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit mündeten in ein Zonen- und Lenkungskonzept, dessen Inhalte der Öffentlichkeit vorgestellt wurden und schließlich im Gelände umgesetzt werden sollen.

 

Der Planungsprozess

Der Planungsprozess gliederte sich grob in drei Bereiche:

  • Zunächst wurden die geschützten, besonders sensiblen Lebensräume und Arten im Isartal mit den mehr oder weniger stark für die Erholungsnutzung genutzten Wegen und Flächen abgeglichen. Damit liesen sich Konflikt- und Problembereiche identifizieren, die als fachliche Grundlage bei der Erstellung des Lenkungs- und Zonenkonzepts einflossen.
  • In Workshops und in den Projektarbeitskreis-Treffen wurden die Konflikte zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung im Isartal vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Interessensgruppen, Gemeinden und Grundeigentümern diskutiert. Hier waren trotz unterschiedlicher Auffassungen Kompromisse möglich. Sobald eine Einigung auf ein Lenkungskonzept erfolgt ist, soll dieses im Gelände umgesetzt werden.
  • Mit Hilfe der begleitenden Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Projektwebseite, Beschilderung im Gelände, Flyer, Pressemeldungen) sollte der Verlauf des Projekts in die Öffentlichkeit getragen und später die vereinbarten Lenkungsmaßnahmen in den Netzwerken der Rad- und Laufsportgruppen verbreitet werden.

 

Das Projektteam

Träger des Projektes waren der Landkreis (geschäftsführend) und die Landeshauptstadt München. Sie haben das Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung ifuplan mit der Durchführung des Projektes beauftragt. Unterstützt wurde ifuplan durch die externen Experten Sigrun Lange und Ralf Glaser.

Eine Projektsteuergruppe begleitete das Vorhaben und entschied über wichtige Schritte innerhalb des Projektes. Sie setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Unteren Naturschutzbehörden von Landeshauptstadt und Landkreis München, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg sowie den Naturschutz- und Sportverbänden zusammen. Bei Bedarf wurden Fachleute hinzugezogen.

Darüber hinaus wurde der Projektfortschritt mindestens einmal jährlich im Projektarbeitskreis diskutiert, der aus den Isartal-Gemeinden, den betroffenen Bezirksausschüssen der Landeshauptstadt München, Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie verschiedenen Naturschutz- und Sportverbänden und weiteren Interessensvertretern bestand.