Wespenbussard
Man braucht schon einige Übung, um den Wespen- vom etwa gleich großen Mäusebussard aus der Entfernung unterscheiden zu können. Die Merkmale: der Wespenbussard ist schlanker und längerflügelig, der ein bisschen an Tauben erinnernde Kopf ist kleiner und im Flug weit vorgestreckt, der Schwanz ist länger. Wenn der Wespenbussard ruft – was er aber außerhalb der Brutzeit praktisch nie tut –, unterscheidet sich das pii-luuu eindeutig vom typischen klagend-miauenden hiääh des Mäusebussards. Und aus der Nähe ist die knallgelbe Iris des Wespenbussards ein sicheres Erkennungsmerkmal.
Lebensraum im Isartal
Wespenbussarde brüten in reich gegliederten, abwechslungsreichen Landschaften mit Wäldern unterschiedlichster Ausdehnung und Baumarten. Es werden lichte, oft unterholzarme Laub- und Mischwälder besiedelt, andernorts aber auch Gebiete mit großen Nadelwäldern.
Als Nahrungsgebiete dienen Wälder, Waldsäume, Grünland, Brachflächen, Heckengebiete, Trocken- und Halbtrockenrasen, Moore und andere Feuchtgebiete. Nester stehen nicht selten in Waldrandnähe.
Verhalten und Nahrung
Voraussetzung für einen geeigneten Lebensraum des Wespenbussards ist ein entsprechendes Nahrungsangebot. Die Hauptnahrung sind Wespenlarven aus Bodennestern; in ungünstigen Jahren auch andere Insekten, Amphibien und Reptilien, Jungvögel und Säugetiere.Der Wespenbussard ist tagaktiv.
Fortpflanzung
Der Wespenbussard ist ein Freibrüter, der überwiegend in Altholzbeständen, sowohl in Laub- als auch in Nadelbäumen (Buche, Fichte, Eiche, Esche, Lärche, Erle, Kiefer) brütet. Nester werden sowohl am Stamm als auch in der Krone gebaut. Die Hauptlegezeit des Wespenbussards ist Ende Mai bis Mitte Juni.
Gefährdung
Der Wespenbussard ist in Bayern gefährdet. Gefährdungsursachen sind der Verlust oder die Entwertung von Waldgebieten mit lichten Altholzbeständen, strukturreichen Waldrändern und Saumstrukturen, die Entnahme von Horstbäumen, Störungen durch Forstarbeiten in Brutplatznähe, der Verlust oder Entwertung von insektenreichen Nahrungsflächen mit Wespenbeständen (z.B. Lichtungen, Waldränder, Weiden und Wiesen), die Verschlechterung des Nahrungsangebotes im Grünland (v. a. durch Dünger und Biozide), intensive Pflege von Wald- und Wegrändern sowie die Bejagung auf seinen langen Zugwegen.