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Uhu

Es ist beeindruckend, einem Uhu beim Landeanflug zuzusehen. Völlig lautlos kommt die größte europäische Eule angesegelt, die Flügel weit ausgebreitet, die Schwanzfedern aufgefächert, das „Fahrgestell“ ausgefahren. Und ehe es sich die Maus versieht, ist sie fest in den Fängen des Jägers. Wenn sich der Uhu dann in seiner ganzen Körpergröße von rund 70 Zentimeter präsentiert, ist er schon eine prachtvolle Erscheinung, geziert von großen Federohren und den leuchtend orangegelben Augen. Seinen Namen hat der Uhu übrigens vom typischen Revierruf: einem je nach Bedingungen ein bis vier Kilometer weit hörbaren uu-hu, buho oder schu-hu, wobei die zweite Silbe tiefer als die erste ist.

Lebensraum im Isartal

Der Uhu brütet vor allem in Landschaften, die nach Bodenrelief und -bedeckung reich gegliedert sind, und in gut strukturierten (Misch-) Wäldern mit nicht zu dichtem Baumbestand. Wichtig ist ein ganzjährig reichhaltiges Nahrungsangebot, weshalb Brutplätze auch oft in Gewässernähe liegen.

Verhalten und Nahrung

Uhus sind dämmerungs- und nachtaktiv. Ältere Junge werden gelegentlich auch am Tag gefüttert. Der Uhu benötigt zur Nahrungssuche offene Standorte im Wald wie Windwurfflächen oder Offenland aller Art.

Fortpflanzung

Uhus sind Halbhöhlen- oder Freibrüter. Es erfolgt kein Nestbau, sondern als Brutplatzstandort werden Felsen, mit Geröll bedeckte Steilwände, Steinbrüche, Kies- und Sandgruben mit Nischen bzw. Höhlen, die durch ungehinderten Anflug erreichbar sind genutzt. Auch alte Nester von Greif- oder anderen Großvögeln auf Bäumen kommen als Brutplatz in Frage.
Erste Balzrufe zur Feststellung von Bruten können bereits Anfang Januar zu hören sein. Legebeginn startet frühestens Ende Januar, in der Regel jedoch ab Ende Februar bis Anfang April. Die Jungen werden frühestens ab Anfang/Mitte Mai flügge, meist jedoch ab Ende Mai bis Mitte Juni.

Gefährdung

Der Uhu ist in Bayern gefährdet. Traditionelle Brutplätze verwaisen, der Bruterfolg ist vielfach rückläufig. Auch im Isartal hat der Bruterfolg in den letzten Jahren stark geschwankt. Wichtigster limitierender Faktor sind ungestörte Brutmöglichkeiten in Felsen oder in Baumhorsten, zur Nahrungssuche wichtig sind aber auch unbestockte Freiflächen im Wald beispielsweise nach einem Windwurf.

Verluste (vor allem bei noch unerfahrenen Junguhus) gibt es an (Hoch- und) Mittelspannungstrassen, sowie im Straßen- und Schienenverkehr. Einfluss auf den Bruterfolg haben Störungen im Umfeld des Brutplatzes nicht nur während der Balz im Januar und Februar, sondern auch zur Herbstbalz im Oktober und November sowie Änderungen in Nahrungsangebot und -verfügbarkeit.